Miteinander gegen Prostatakrebs

Die globale Movember-Bewegung setzt jährlich im November ein Zeichen der Solidarität mit Prostatakrebs-Betroffenen und rückt international die Vorbeugung, Erforschung und Behandlung von Prostatakrebs in das öffentliche Bewusstsein. 

Die Lindenhofgruppe setzt dafür, zusammen mit Spielern des SC Bern und dem Medical Team der PostFinance Arena, mit einer Sensibilisierungskampagne ein Zeichen für die Männergesundheit. Denn Vorsorgen ist wichtig. 

Botschafter für die Kampagne der Lindenhofgruppe sind der SCB-Verteidiger Romain Löffel und der SCB-Torhüter Adam Reideborn, sowie die beiden Medical Team-Mitarbeitenden Elina Coletti und Annik Wenger. Sie präsentieren sich mit dem typischen Movember-Schnauzbart und ermuntern Männer ab 40 zum regelmässigen Prostata-Check und junge Männer, bei Hodenbeschwerden zur Urologin oder zum Urologen zu gehen.

Informieren und Vorsorgen

Kleine Drüse, grosses Thema
Prostatakrebs macht im Anfangsstadium oft keine spürbaren Beschwerden. Darum empfiehlt sich zur Früherkennung eine regelmässige Vorsorgeuntersuchung – damit sollte mit spätestens 45 Jahren begonnen werden. Leider scheuen einige Männer davor zurück, weil der Arzt die Prostata abtastet, indem er den Finger in den Enddarm einführt. In Wirklichkeit ist diese Untersuchung aber weder schmerzhaft noch peinlich, sondern einfach nur sinnvoll und schnell vorbei.

«Know your nuts»
Hodenkrebs kann auch sehr junge Männer treffen. Es empfiehlt sich, die eigenen Hoden regelmässig abzutasten und ein Gespür zu entwickeln, was normal ist und was nicht. Bei Verhärtungen und Knoten sollte man unverzüglich zum Arzt. Genauso bei Schmerzen oder einem ziehenden Gefühl in einem Hoden oder in der Leistengegend. Auch hier gilt: Verklemmtheit nützt niemandem – ausser dem Krebs. Weiter Infos dazu finden Sie im Bereich Männergesundheit.

Das Prostatazentrum Bern
Das Prostatazentrum Bern der Lindenhofgruppe ist nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und verfügt über hervorragende Urologinnen und Urologen. Mit jährlich mehr als 450 Patienten zählt es schweizweit zu den bedeutendsten Leistungsanbietern. Weitere Informationen finden Sie hier.

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten im Interview

Männergesundheit? Das Thema wirft Fragen auf
Im Rahmen unserer Movember-Kampagne haben wir die gefragt, die es wissen müssen. Unsere Spezialistinnen und Spezialisten vom Prostatazentrum Bern standen uns Rede und Antwort. Dr. med. Brigitte Arndt, Urologin am Prostatazentrum Bern, und Dr. med. Dominik Böhlen, Urologe und ärztlicher Leiter am Prostatazentrum Bern, gaben Auskunft:

Was ist eigentlich Prostatakrebs?

«Die Prostata ist eine Drüse und befindet sich unterhalb der Blase, vor dem Darm. Sie wird auch Vorsteherdrüse genannt. Ihre Aufgabe ist es, eine Flüssigkeit zu produzieren, die das Sperma schützt und anreichert. Wenn sich einige Zellen der Prostata vermehren, kann ein Tumor entstehen. Wenn ein solcher Prostatakrebs nicht behandelt wird, können die Krebszellen über die Prostata hinaus streuen und entferntere Körperteile befallen. Viele Betroffene haben anfangs keine Symptome. Deshalb empfehlen wir Männern ab spätestens 45 Jahren und bei familiärer Belastung sogar ab 40 Jahren regelmässige Krebsvorsorge-Untersuchungen.»

Welche Beschwerden macht Prostatakrebs?

Prostatakrebs macht im Anfangsstadium oft keine spürbaren Beschwerden. Umso wichtiger ist die Früherkennung durch regelmässige Vorsorgeuntersuchungen.

«Männer sollten ab spätestens 45 Jahren und bei familiärer Belastung sogar ab 40 Jahren an das Thema denken und regelmässig zur Krebsvorsorge gehen. Lassen Sie sich am besten von der Ärztin oder dem Arzt Ihres Vertrauens beraten.»

Dr. med. Brigitte Arndt, Urologin am Prostatazentrum Bern

Kommt Prostatakrebs häufig vor?

Wir behandeln mit unserem interdisziplinären Team über 450 neu diagnostizierte Prostatakrebs-Patienten im Jahr. Es ist uns wichtig, die Patienten gemäss den aktuellsten medizinischen Behandlungsleitlinien optimal zu versorgen. Darum haben wir uns im Jahr 2019 von der Deutschen Krebsgesellschaft DKG zertifizieren lassen.

«In der Schweiz ist Prostatakrebs die häufigste Krebsart des Mannes. Daran erkranken pro Jahr rund 7400 Männer neu.»

Dr. med. Dominik Böhlen, Urologe und ärztlicher Leiter am Prostatazentrum Bern

Sind Vorsorgeuntersuchungen zur Vorbeugung von Prostatakrebs sinnvoll?

Prof. Dr. med. Martin Spahn, Urologe am Prostatazentrum Bern, ermuntert Männer Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen: «Die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs dauert rund 30 Minuten. Diese Minuten können für die Lebensqualität der Patienten genauso wertvoll sein wie die hochpräzisen Diagnose- und Operationsmethoden, die wir anwenden. Als ein durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DK) zertifiziertes Zentrum wird sichergestellt, dass wir Prostatakrebspatienten gemäss den aktuellsten medizinischen Behandlungsleitlinien durch unser multidisziplinäres Team von Spezialistinnen und Spezialisten optimal versorgen können. Wir legen grossen Wert auf ein enges Kooperationssystem zwischen Fachärztinnen und -ärzten, Pflegefachpersonen und Therapeuten. Unser Angebot umfasst Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge.»

Ist der Prostata-Check schmerzhaft?

Dr. med. Silvan Boxler, Urologe am Prostatazentrum Bern, dazu: «Viele Männer scheuen sich vor einer Vorsorgeuntersuchung. Es ihnen peinlich, weil die Urologin oder der Urologe die Prostata durch den Enddarm abtastet. Bei der Vorsorgeuntersuchung nehmen wir ausserdem Blut ab, um Krebsmarker entdecken zu können und machen ein Ultraschallbild. Es ist entscheidend, einen Prostatakrebs frühzeitig zu entdecken und – wenn nötig – zu behandeln.»

«Schamgefühle sollten hier keinen Platz haben und schmerzhaft ist das in der Regel auch nicht.»
Dr. med. Silvan Boxler, Urologe am Prostatazentrum Bern

Hodenkrebs – ein Thema für junge Männer?

Dr. med. Silvan Boxler bestätigt: «Hodenkrebs kann auch junge Männer treffen. Gut 80 Prozent der Hodenkrebspatienten sind jünger als 50 Jahre. Eine spezielle Früherkennungsuntersuchung für Hodenkrebs gibt es nicht. Die gute Nachricht ist, dass die Krebserkrankung heute - oft sogar in einem späteren Stadium - geheilt werden kann. Es empfiehlt sich, die eigenen Hoden regelmässig abzutasten. So entwickelt man ein Gespür dafür, was normal ist und was nicht. Tasten Sie dazu jeden Hoden einzeln ab. Achten Sie auf Schwellungen, leichte Vergrößerung oder Änderung der Festigkeit. Wenn Sie etwas Ungewöhnliches feststellen, wenden Sie sich an die Ärztin oder den Arzt Ihres Vertrauens.»

Miteinander gegen Prostatakrebs

Mo... was?

Nein, Movember ist kein Schreibfehler. Sondern ein sogenanntes Kofferwort, zusammengesetzt aus «Mo» – einem Slang-Ausdruck für Schnurrbart – und «November».

Berner Tumorabend mit Dr. med. Silvan Boxler, Facharzt Urologie

Am Dienstag, 3. Dezember 2024 informiert und erklärt Dr. med. Silvan Boxler, Facharzt Urologie mit Schwerpunkt Operative Urologie die Therapieoptionen bei einem Prostatakarzinom.
Hier informieren

Dr. med. Dominik Böhlen, Urologe und ärztlicher Leiter am Prostatazentrum Bern, im Interview:

Weshalb Männer Aufholbedarf im Gesundheitsbewusstsein haben und wann Mann zur Vorsorgeuntersuchung gehen sollte, hören Sie im Beitrag von Radio Rabe.

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Erfahren Sie mehr zur Da Vinci-Technologie, die auch bei Eingriffen bei einem Prostatakarzinom zum Einsatz kommt.
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