Ewa Krenger

«Während der Arbeit war ich mit anderen Dingen beschäftigt. Da hat Angst keinen Platz. Privat macht man sich schon Sorgen um dies oder jenes, aber auch nicht zu viel. Mein Umfeld hat mehr Angst gehabt als wir. Wir sind geschützt. Ich gehe zur Arbeit und wieder nach Hause, wie immer. Ich glaube alle haben sich ein wenig an Corona gewöhnt. Deshalb macht man sich nicht so viel Gedanken darüber. Man ist einfach müde von dem Ganzen. Meine Arbeit hat sich sehr verändert. Dadurch, dass weitaus weniger Operationen durchgeführt wurden, war kaum etwas los. Es gab sicher auch Operationen, die trotz COVID-19 stattfanden. Aber es hat auch schon vorher Epidemien gegeben. Corona ist nicht die erste. Trotzdem. Die Stille, die Corona mit sich gebracht hat, war schon merkwürdig. Jetzt kehrt langsam die Normalität zurück. Das beruhigt mich. Andere Mitarbeitende in anderen Abteilungen, wie in der Anästhesie und der Pflege haben sicher andere Erfahrungen gemacht. Manchmal kommst du morgens zur Arbeit, schaust auf den Plan und weisst nicht, wie du das schaffen sollst. Und am Ende des Tages hast du es geschafft. Dann gehst du zwar müde, aber auch zufrieden nach Hause. Dieses Gefühl treibt dich an. Im Spital ist jeder von dem anderen abhängig. Einer funktioniert nicht ohne den anderen. Es hängt von jedem einzelnen ab, ganz gleich an welcher Stelle, wie zufrieden Patientinnen und Patienten das Spital verlassen. Das Miteinander ist wichtig, damit alles zusammen funktioniert.»