Marton Csordas

«Es gibt Hunderte von Wegen, sich zu motivieren. Ich arbeite schon seit etwa 24 Jahren im Gesundheitswesen. Acht Jahre davon in Ungarn im OP, dann drei Jahre im Rettungsdienst, dann in Deutschland im Rettungsdienst und in drei Krankenhäusern und jetzt arbeite ich seit zweieinhalb Jahren als Lagerungspfleger hier in der Schweiz und seit einem Jahr bei der Lindenhofgruppe. Die Lagerungspflege ist ein unabhängiger Teil der OP-Abteilung. Unsere Hauptaufgaben sind das Röntgen, das Einstellen von Geräten, die Montage von OP-Tischen, das Gipsen und die Lagerung der Patientinnen und Patienten. Nebenbei helfen wir, die Patientinnen und Patienten für die Anästhesie vorzubereiten und unterstützen die Anästhesistinnen und Anästhesisten. Die Anästhesie arbeitet mit Relaxanten, es entspannt die Muskeln vollständig. Dadurch werden die Muskeln wie Pudding. Wenn wir nicht achtgeben, können die Patientinnen und Patienten Druckschäden bekommen. Auch Lähmungen, Nervenschäden oder Verbrennungen sind möglich. Wir müssen ziemlich viele Dinge beachten. Wir unterstützen auch die Ärztinnen und Ärzte darin, dass sie gut operieren können. Corona hat keine unmittelbaren Auswirkungen auf unsere Arbeit gehabt. Denn Corona kann man nicht operieren. Patientinnen und Patienten mit einer Corona-Infektion operieren wir nur im Notfall und achten auf alle gültigen Schutzmassnahmen. Aber das gilt auch für andere Infektionsgefahren, denn es gibt nicht nur Corona. Weil die Intensivpflegestation voll ist, können wir keine grossen Eingriffe ausführen. Deshalb gibt es bei uns im Augenblick weniger Operationen. Corona hat in meinem Umfeld nicht viel verändert. Vielleicht wasche ich mir jetzt öfter meine Hände und bin vorsichtiger, wenn ich den Bus besteige. Als der Lockdown letztes Jahr kam, war ich allein. Ich war neu hier. Das ist nicht ganz so einfach gewesen. Allein zu Hause zu sein und zu wissen, dass dort draussen ein lebensgefährliches Virus wartet. Mit der Angst zuhause zu sitzen und nicht an den blauen Elefanten zu denken, das war besonders.»