Thomas Moses

«Ich arbeite im Tea-Room des Lindenhofspitals. Anfangs habe ich gedacht, das sei ein Art Grippe. Eine Art Dengue-Fieber, das kommt und wieder geht. Aber ich habe schnell verstanden, dass dies nicht so ist. In der Zeitung habe ich von den ersten Fällen in China gelesen. Dann kam das immer näher und wurde mehr und mehr. Aber ich habe keine Angst. Um meine Tochter und um meinen Vater sorge ich mich schon. Meine Tochter ist 16 Jahre alt und hatte vor eineinhalb Jahren eine schwere Herzoperation. Mein Vater ist 87 Jahre alt. Er lebt in Indien. Um die beiden mache ich mir ständig Gedanken. Als es dann immer mehr wurde, haben wir meinen Vater besucht, eine Woche. Als wir gerade wieder zurück waren, hörten wir davon, dass sie in Indien den Lockdown ausgerufen haben. Da wurde mir dann klar, dass es ernst war. Mein Vater bleibt meist zuhause. Er hat immer jemanden, der bei ihm ist, wie mein Cousin zum Beispiel. Er fährt ihn auch mit dem Auto oder dem Tucktuck. Meine Tochter hatte einige Wochen keine Schule. Dann haben die Schulen wieder geöffnet. Ich habe dann den Arzt gefragt, aber er hat mir versichert, dass es keine Probleme geben werde. Bis jetzt ist es gutgegangen. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Leben. Ich weiss nicht, was passieren wird, aber bis jetzt hat sich immer alles zum Positiven gewendet.»