Allgemeine Chirurgie – Viszeralchirurgie

Unsere spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzte behandeln gut- und bösartige Erkrankungen - auch im Bereich der Hochspezialisierten Medizin. In der Lindenhofgruppe befindet sich eines der grössten bariatrischen Zentren der Schweiz.

Wir behandeln:
– Weichteile (Haut- und Unterhautgeschwülste)
– Bauchdecke (z. B. Leistenbruch, Nabel- und Narbenbruch
– Magen-Darmtrakts
– Gallenblase und der Gallenwege
– Bauchspeicheldrüse
– Leber
– Milz und
– Hormondrüsen (z. B. Schilddrüse)

Viszeralchirurgie - Tumorchirurgie der Verdauungsorgane

Die operative Entfernung spielt bei fast allen potentiell heilbaren, soliden und bösartigen Tumoren eine zentrale Rolle in der Therapie. Die Viszeralchirurgie spezialisiert sich dabei auf die verschiedenen Tumoren der Verdauungsorgane.

An unserer interdisziplinären Tumorkonferenz nehmen Spezialistinnen und Spezialisten aus den Bereichen Radiologie, Chirurgie, Onkologie, Strahlentherapie, Gastroenterologie und Pathologie teil. Gemeinsam besprechen sie die Fälle sämtlicher Krebspatientinnen und -patienten. Jeder Fall wird individuell und unter Berücksichtigung weiterer vorliegender Erkrankungen besprochen. Anhand von Leitlinien erfolgt eine gezielte Empfehlung zur weiteren Therapie (Chirurgie, Chemo- oder Strahlentherapie).

Unsere Tumorkonferenz befasst sich mit dem gesamten Spektrum an Krebsformen des Verdauungstrakts und des Bauchraums:

  • Analkrebs
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs
  • Dick- und Enddarmkrebs
  • Dünndarmkrebs
  • Gallenblasen- und Gallengangkrebs
  • Leberkrebs
  • Magenkrebs
  • Schilddrüsenkrebs
  • Speiseröhrenkrebs

In der Chirurgischen Therapie setzen wir wenn immer möglich auf die minimalinvasive Schlüssellochchirurgie – ein Operationsverfahren, bei dem die Instrumente durch kleine Schnitte in den Körper eingeführt werden. Ob bei einer individuellen Erkrankung diese Behandlungsmöglichkeit besteht oder ob konventionell offen operiert werden muss, erläutern wir den Patientinnen und Patienten in einem ausführlichen Vorgespräch.

Dickdarmkrebs und Enddarmkrebs

Der Dickdarm (Kolon) entzieht Nahrungsresten das Wasser und transportiert sie weiter in Richtung Darmausgang. Im letzten Abschnitt des Dickdarms, dem sogenannten Mastdarm (Rektum), wird der Stuhl gespeichert, bis er ausgeschieden wird. Darmkrebs entsteht am häufigsten im Mastdarm.

Dickdarmkrebs ist in der Schweiz die dritthäufigste Krebsart: Pro Jahr erkranken rund 4300 Menschen daran, was knapp elf Prozent aller Krebserkrankungen entspricht. Mit zunehmendem Alter steigt die Erkrankungsquote stark an: 37 Prozent aller Patientinnen und Patienten sind zum Zeitpunkt der Diagnose 50 bis 69 Jahre alt, 55 Prozent sind 70 Jahre oder älter.

Risikofaktoren

In den folgenden Fällen besteht ein erhöhtes Risiko für eine Darmkrebserkrankung:

  • Erbliche Veranlagung (hereditäres nichtpolypöses Kolonkarzinom-Syndrom HNPCC und familiäre adenomatöse Polyposis FAP)
  • Darmkrebserkrankungen oder Darmpolypen der Eltern oder Geschwister
  • Früher entdeckte und entfernte Darmpolypen
  • Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn)

Prävention und Früherkennung

Das Risiko einer Darmkrebserkrankung lässt sich mit einem gesunden Lebensstil senken. Wird Darmkrebs früh erkannt, ist er in den meisten Fällen heilbar. Zur Früherkennung kommen zwei Methoden in Frage: ein Test auf Blut im Stuhl und die Darmspiegelung.

Beschwerden und Symptome

Dickdarmkrebs verursacht im Anfangsstadium oft während längerer Zeit keine erkennbaren Beschwerden. Erste Symptome, die auftreten können, sind:

  • Veränderter Stuhlgang, z. B plötzliches Auftreten von Durchfall und/oder Verstopfung oder abwechselnd Durchfall und Verstopfung
  • Schleimiger Stuhlgang
  • Stuhldrang ohne Darmentleerung
  • Unklarer Gewichtsverlust
  • Blut im Stuhl oder am Stuhl; rot oder schwarz verfärbter Stuhlgang
  • Blutungen am Enddarm (rektale Blutungen)
  • Neu aufgetretene, anhaltende Bauchschmerzen, Blähungen
  • Appetit- und Energieverlust

Diagnose

Mittels der sogenannten Darmspiegelung kann der Darm von innen betrachtet werden. Zur Diagnose führt die Ärztin oder der Arzt ein schlauchförmiges Instrument mit einer Minikamera in den Darm ein. Bei Bedarf können damit auch Gewebeproben entnommen werden. Eine Gewebeuntersuchung schafft abschliessende Klarheit, ob eine Krebserkrankung vorliegt.

Therapie

Dickdarmkrebs wird ganz individuell behandelt. Ausschlaggebend für die Behandlung sind die Grösse, Art und Lage des Tumors, seine Ausbreitung und weitere Faktoren. Zu den wichtigsten Behandlungsmethoden bei Dickdarmkrebs zählen:

  • Operationen
  • Medikamentöse Therapien: Chemotherapie, Antikörpertherapien
  • Strahlentherapien

Bariatrie (Adipositaschirurgie)

Adipositas ist der Fachbegriff für extremes Übergewicht, das als chronische Krankheit eingestuft wird. Durch chirurgische Massnahmen kann Betroffenen dabei geholfen werden, ihr Körpergewicht und das damit verbundene Gesundheitsrisiko zu reduzieren.

In den westlichen Industrieländern nimmt der Anteil der Bevölkerung mit Übergewicht oder Adipositas seit mehreren Jahrzehnten stetig zu. Betroffen sind sowohl Kinder und Jugendliche wie auch Erwachsene.

Übergewicht wird über den sogenannten Body-Mass-Index (BMI) gemessen. Die Rechenformel lautet: Körpergewicht geteilt durch Körperlänge in Meter im Quadrat (Einheit: kg/m2). Von Übergewicht spricht man bei einem BMI von 25 bis 29,9 kg/m2, von Adipositas bei einem BMI von mehr als 30 kg/m2.

Gefährliche Folgekrankheiten

Übergewicht und Adipositas stellen ein nicht unerhebliches Gesundheitsrisiko dar. Der deutliche Anstieg verschiedener Folgeerkrankungen wie z. B. Bluthochdruck, koronare Herzerkrankungen, orthopädische Erkrankungen und Typ-2-Diabetes wird mit erhöhtem Körpergewicht in Verbindung gebracht. Seit einiger Zeit werden auch wenig übergewichtige Patienten mit nicht über Insulin einstellbarer Zuckerkrankheit (Diabetes) chirurgisch behandelt. Viele dieser Patientinnen und Patienten benötigen bereits kurze Zeit nach dem Eingriff kein Insulin mehr.

Operative Behandlungen

Bei einem BMI über 35 kg/m2 kann durch Ernährungsumstellung als alleinige Massnahme keine nachhaltige Gewichtsreduktion erzielt werden. Ab einem BMI von 35 kg/m2 wird deshalb in der Regel eine chirurgische Behandlung empfohlen.

Einer der Haupttätigkeiten unseres Fachbereichs ist die Chirurgie des Übergewichts (Adipositaschirurgie oder Bariatrische Chirurgie). Wir wenden Operationsverfahren an, die entweder eine Einschränkung der Nahrungsaufnahme bewirken (Restriktion) oder die Aufnahme von Nährstoffen im Körper vermindern (Malabsorption). In gewissen Fällen erfolgt auch eine Kombination beider Verfahren. Im Zentrum steht nicht ausschliesslich eine Reduktion des Körpergewichts, sondern insbesondere auch die Heilung oder Verbesserung von Erkrankungen, die durch Übergewicht mitverursacht werden (z. B. Bluthochdruck, Schlafapnoe-Syndrom, Zuckerkrankheit, Fettstoffwechselstörungen, Gelenkbeschwerden).

Der Magenbypass

Eine häufig angewendete Operationstechnik in unserer Klinik ist der Magenbypass. Bei diesem Eingriff wird der Magen einige Zentimeter unterhalb des Mageneingangs abgetrennt. Dadurch bleibt nur ein kleiner Restmagen übrig, der als Bremse für die zugeführte Nahrung dient. Der Dünndarm wird ebenfalls durchtrennt und das eine Ende des Darmes an den Restmagen angeschlossen. Das andere Ende des Darms wird umgeleitet, sodass Nahrung und Verdauungssäfte erst im mittleren Dünndarm vermischt werden. Der direkt an den Magen angeschlossene Dünndarm wird auf diese Weise umgangen (englisch «to bypass»), und die Verdauungssäfte werden erst in tieferen Darmabschnitten eingeleitet. Folglich kann auch die Verdauung der Nahrung erst dort beginnen. Dies führt dazu, dass nicht alle Nahrungsbestandteile zerlegt und vom Körper aufgenommen werden. Ein Teil der Nahrung wird unverdaut in den Dickdarm befördert.

Operative Verfahren wie das Anlegen eines Magenbypasses zeigen Wirkung: Bei der Mehrzahl der Patientinnen und Patienten führen Sie in den ersten zwei Jahren zu einer Gewichtsabnahme von bis zu 70 Prozent des Übergewichts und zu einer Besserung bis Heilung der Folgekrankheiten. Die Lebenserwartung wie auch die Lebensqualität verbessern sich ebenfalls deutlich. Nach zwei Jahren tritt beim Magenbypass kein wesentlicher Gewichtsverlust mehr auf.