Pneumologie

Eine Untersuchung der Atemwege ist auf verschiedene Arten möglich. Jede Methode liefert spezifische Hinweise. Manchmal müssen Tests kombiniert werden, um herauszufinden, was genau Ihrer Lunge fehlt.

Allgemeine Untersuchungen – Grundlagen für die Diagnose

Je nach Art der Erkrankung werden eine oder mehrere der nachfolgenden Untersuchungen durchgeführt:

Lungenfunktion

Über die Messung der Lungenfunktion (Spirometrie, Bodyplethysmographie, Diffusionskapazität) bestimmen wir den Funktionszustand der Lunge. Durch eine Bestimmung des Stickoxidgehaltes in der Ausatmungsluft (FeNO) können wir beurteilen, ob eine allergische oder asthmatische Entzündung der Atemwege vorliegt.

Bronchoprovokationstest

Dieser Test dient der Erfassung von Asthma bronchiale. Nach Inhalation einer reizenden Substanz messen wir, ob und wie stark sich Ihre Bronchien verengen.

Blutgasanalyse

Für die Untersuchung der Blutgase (Sauerstoff, Kohlensäure) erfolgt eine Blutentnahme mit einer feinen Nadel im Bereich des Handgelenks.

Spiroergometrie

Mit einer Spiroergometrie messen wir bei körperlicher Belastung auf dem Trainingsfahrrad verschiedenste Werte Ihrer Herz-Kreislauf- und Lungenkapazität. Eine Spiroergometrie dient in erster Linie der Abklärung unklarer Atemnot oder der Untersuchung von Sportlern.

Ultraschall

Diese Untersuchung bezweckt den Nachweis allfälliger Ansammlungen von Flüssigkeit im Brustfellraum (Pleuraerguss) und die Beurteilung der Zwerchfellbeweglichkeit.

Bronchoskopie

Die Lungenspiegelung (Bronchoskopie) dient der Untersuchung der oberen und unteren Luftwege, z. B. zur Abklärung von Auffälligkeiten in Röntgenbildern der Lunge. Sie wird unter Narkose mit einem flexiblen Untersuchungsgerät durchgeführt. Die Methode erlaubt sowohl eine visuelle Untersuchung und Beurteilung durch den Arzt als auch die Entnahme von Material aus den Atemwegen zur mikroskopischen Untersuchung im Labor. Die Untersuchung dauert zwischen 30 und 45 Minuten. Wegen der notwendigen Vorbereitung und der Nachbetreuung müssen Sie jedoch mit einem Zeitaufwand von ungefähr sechs Stunden rechnen.

Endobronchiale Ultraschall-Untersuchungen

Neu führen wir auch routinemässig endobronchiale Ultraschall-Untersuchungen durch, und als eines der wenigen Zentren Europas bieten wir eine navigierte Bronchoskopie mit Luftwegs-Tunneling an. Mit dieser Methode lassen sich sichere Gewebeentnahmen (Biopsien) an Knoten in weit entfernten Bereichen der Lunge durchführen.

Schlafmedizin – Wege zu mehr Erholung

Unser Schlaflabor gehörte bei seiner Eröffnung zu den ersten der Schweiz. Entsprechend verfügen wir über sehr viel Erfahrung auf dem Gebiet der Schlafmedizin. In seiner heutigen Form ist unser Schlaflabor eine komplette nichtinvasive Beatmungsstation (Beatmung über Atemmaske, nicht über Tubus oder Luftröhrenschnitt), mit der wir das gesamte Spektrum an Schlafstörungen analysieren können.

Zertifiziertes, von den Krankenkassen anerkanntes Schlaflabor

Für Untersuchungen stehen uns drei Schlaflabor-Betten zur Polysomnografie zur Verfügung. Als Patientin oder Patient werden Sie die ganze Nacht lang durch speziell ausgebildete Laborantinnen überwacht.

Schlafmedizinische Untersuchungen führen wir in der Lindehofgruppe interdisziplinär durch: Spezialistinnen und Spezialisten aus der Neurologie, Psychologie/Psychiatrie und der Pneumologie arbeiten eng zusammen, um Ihnen eine optimale Behandlung zu ermöglichen.

Schlafuntersuchungen: auch zu Hause möglich

Wo es der Abklärungsgang erlaubt, können gewisse Schlafuntersuchungen auch ambulant zu Hause durchgeführt werden (z. B. Respiratorische Polygrafie).

Atembedingte Schlafstörungen

Haben wir in einer ersten Untersuchungsnacht im Schlaflabor eine schlafassoziierte Atemstörung (z. B. Obstruktive Schlafapnoe) festgestellt, werden Sie in einer zusätzlichen Abklärungsnacht mit einem Atemgerät behandelt (Drucktitrierung mittels Autoset). Verläuft die Behandlung erfolgreich, erhalten Sie ein entsprechendes Atemhilfsgerät (CPAP, BiPAP, Autoset) für den Einsatz zu Hause. Regelmässige Nachkontrollen gewährleisten die richtige Anwendung und die zuverlässige Funktion dieser Hilfsmittel.

Neurologisch bedingte Schlafstörungen

Neurologisch bedingte Schlafstörungen wie Narkolepsie werden allenfalls mittels Tagesregistrierung und MSLT (Multiple Sleep Latency Test) weiter abgeklärt. Zur Diagnostik von Störungen der Daueraufmerksamkeit (Vigilanz) werden zusätzlich psychophysiologische Tests durchgeführt.

Insomnie

Zur Abklärung und Behandlung von Schlaflosigkeit (Insomnie) arbeiten wir eng mit einem speziell ausgebildeten Psychologen zusammen.

Pulmonale Rehabilitation – Training für die Lunge

Atemnot führt zu Schonung, Schonung führt zu Muskelschwäche, Muskelschwäche führt zu Atemnot: Diesen Teufelskreis durchbrechen wir mit unserer ambulanten pulmonalen Rehabilitation. Nach einer Einführungswoche werden Sie als Patientin oder Patient während acht Wochen individuell und spezifisch trainiert. Das Training findet täglich statt, in Ausnahmefällen mindestens dreimal wöchentlich.

Mit Tests messen wir jede Woche Ihren Trainingsfortschritt, und regelmässige Arztvisiten überwachen die Rehabilitation. Eine Ernährungsberatung zeigt Ihnen, wie Sie Ernährungsfehler korrigieren und sich die notwendigen Aufbaustoffe zuführen können.

In Gruppenarbeit besprechen wir Themen wie Ernährung, Trainingsphysiologie, aber auch Krankheitsbewältigung. In gemeinsamen wöchentlichen Rapporten mit den Ärzten, den Physiotherapeuten und den Ernährungsberaterinnen werden anfallende Probleme diskutiert.

Rauchstopp-Beratung – Hilfe beim Aufhören

Rauchen erhöht das Risiko für Lungenkrebs, COPD und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ein Rauchstopp ist deshalb für Ihre Gesundheit unerlässlich. Wir informieren Sie gerne über medikamentöse Therapien – inkl. Nikotinersatztherapie – und zeigen den Nutzen und die korrekte Anwendung von Nikotinersatzpräparaten auf, um Entzugssymptomen vorzubeugen. Darüber hinaus erarbeiten wir gemeinsam mit Ihnen Strategien zur Änderung Ihrer Gewohnheiten und geben Ihnen Tipps, wie Sie erfolgreich zur Nichtraucherin oder zum Nichtraucher werden.