Die Abklärung beginnt meistens im Rahmen einer Jahres-Untersuchung beim betreuenden Gynäkologen oder bei der betreuenden Gynäkologin.

In einem nächsten Schritt erhält die Patientin zeitnah einen Termin bei einem der Spezialistinnen und Spezialisten des Gynäko-Onkologiezentrums. Hier wird sie nochmals untersucht und bekommt genau erklärt, welche Schritte im weiteren Verlauf notwendig werden können.

Nachfolgend wird der Behandlungsablauf der vier häufigsten Tumorerkrankungen im Gebiet der gynäkologischen Onkologie beschrieben.

Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)

Mögliche Symptome eines Ovarialkarzinoms können die Zunahme des Bauchumfangs, Müdigkeit oder Abgeschlagenheit sein.

Die Diagnose eines Ovarialkarzinoms erfolgt meist durch ein bildgebendes Verfahren, wie beispielsweise eine vaginale Ultraschalluntersuchung, eine Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie (MRI/MRT). Um eine möglichst eindeutige Diagnose des Ovarialkarzinoms zu stellen, kann es möglich sein, dass der Eierstock mittels einer Laparoskopie (Bauchspiegelung) zunächst entfernt werden muss.

Falls diese Untersuchungen Hinweise auf eine fortgeschrittene Erkrankung liefern, wird abgeklärt, ob eine Operation mit Bauchschnitt empfohlen wird. So sollen alle vom Eierstockkrebs betroffenen Organe entfernt werden. Dazu gehören die beiden Eierstöcke, die Gebärmutter, möglicherweise auch Lymphknoten und das sogenannte grosse Netz, welches über dem Darm liegt.

In manchen Fällen wird eine anschliessende Chemotherapie durchgeführt. Bei einer frühen Erkennung des Eierstockkrebses ist dies jedoch nicht notwendig.

Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs)

Die Krebserkrankung des Gebärmutterhalses ist besonders gut durch eine Vorsorgeuntersuchung zugänglich: Im Rahmen der Jahreskontrolle wird ein Abstrich vom Gebärmutterhals entnommen, um Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Heute wissen wir, dass eine Virusinfektion mit bestimmten hoch-Risiko-Typen des Humanen Papilloma Virus (HPV) die Entstehung einer Krebserkrankung am Gebärmutterhals begünstigt.

Die eindeutige Diagnose wird durch eine Biopsie (Gewebeprobe) oder durch eine kegelförmige Konisation (Gewebeentnahme) gestellt. Je nach Fortschritt der Erkrankung kann dann eine Operation notwendig werden, die möglicherweise auch das Entfernen der Gebärmutter und ihres Halteapparates inkl. Lymphknoten beinhaltet. Dies ist natürlich auch vom Alter der Patientin und einem allfällig bestehenden Kinderwunsch abhängig.

Je nach Schwere der Erkrankung kann eine Radiotherapie (Bestrahlung), unter Umständen kombiniert mit einer Chemotherapie als Folgetherapie, empfohlen werden.

Endometriumkarzinom (Gebärmutterschleimhautkrebs)

Von dieser Erkrankung sind vor allem ältere Frauen betroffen. Dabei verändert sich die Gebärmutterschleimhaut hin zur Krebserkrankung. Häufigstes Symptom ist eine Blutung nach den Wechseljahren. Diese sollte in jedem Fall durch eine sogenannte Curettage (Entfernen von repräsentativen Anteilen der Gebärmutterschleimhaut mithilfe der Kürette) untersucht werden.

Bestätigt sich hierbei die Diagnose eines Endometriumkarzinoms, so ist meist eine operative Entfernung der Gebärmutter und der Eierstöcke, manchmal auch der Lymphknoten notwendig.

In Abhängigkeit des Erkrankungsgrades kann eine Radiotherapie (Bestrahlung) im Anschluss an den operativen Eingriff folgen.

Vulvakarzinom (Schamlippenkrebs)

Bei dieser seltenen Erkrankung ist das äussere Genitale der Frau betroffen. Zur Diagnosesicherung erfolgt eine Biopsie (kleine Gewebeprobe).

Je nach Ausprägung der Schamlippenkrebses wird der erkrankte Bereich anschliessend entfernt. Lymphknoten in beiden Leisten können wichtige Informationen über die Ausbreitung der Erkrankung liefern.

Im Anschluss an die operative Therapie kann eine Radiotherapie (Bestrahlung)notwendig sein.

Individuelle Behandlungspläne und klare Ansprechpersonen

Die Behandlungspläne, die wir für unsere Patientinnen erstellen, sind qualitativ hochwertig und an die aktuellsten Empfehlungen und Leitlinien der Schweizer und internationalen Fachgesellschaften gekoppelt. Sie erhalten als Patientin eine klare Ansprechperson im Gynäko-Onkologiezentrum, die Sie im weiteren Verlauf betreut. Sie kümmert sich darum, notwendige Zusatzuntersuchungen zu organisieren und die Ergebnisse dieser Untersuchungen ausführlich mit Ihnen zu besprechen.

Auch als Zuweiser oder Zuweiserin erhalten Sie eine Ansprechperson, die Ihre Patientin durch den diagnostischen und therapeutischen Prozess begleitet und Sie mit den Ergebnissen auf dem Laufenden hält.

Interdisziplinäre Therapiebesprechung

Der individuell für unsere Patientinnen zugeschnittene diagnostische und therapeutische Weg wird interdisziplinär, von allen Spezialistinnen und Spezialisten der unterschiedlichen beteiligten Fachrichtungen besprochen und abgesegnet. Die hierzu etablierten Gynäkologie-Tumorboards finden wöchentlich statt.