Geschäftsbericht der Lindenhofgruppe 2020

22 dieses Modell gemeinsam mit der Stiftung Lindenhof erarbeitet, die sie auch finanziert. Zu zwei Dritteln begleitet der Notfall die Stelle und zu einem Drittel wir. Auch den Gedanken einer Ausbildungsstätte für Fachärztinnen und -ärzte Radiologie haben wir intern diskutiert. Dann jedoch müssten wir noch Radiologinnen oder Radiologen anstellen, um Kapazität für die Ausbildung zu haben. Da kommt das Kostenthema ins Spiel, denn sowohl die Assistenzärztinnen und -ärzte wie auch die neuen Angestellten verursachen Kosten. Remo Koller: Die Regulatoren fordern, dass weitere Weiterbildungskliniken entstehen. Losgelöst davon, ist die Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte eine gute Sache. Es hält einen jung auf einem höheren Niveau. Denn ich bin ständig gefordert, werde aber auch gefördert. Das ist wertvoll und gut – für die Qualität, aber auch für die eigene Weiterentwicklung. Ein weiterer Punkt ist, dass man sich als ausbildender Arzt ein neues Netzwerk erschafft. Daraus können später Zuweisungen oder neue Belegärztinnen und -ärzte entstehen. Entweder, weil die jungen Ärztinnen und Ärzte das Modell kennengelernt haben, weil sie interessiert sind oder weil die weiterbildenden Ärztinnen und Ärzte für die eigene Praxis eine Nachfolgeregelung suchen. Ungelöst oder nicht klar geregelt sind aber die Kosten für die Ausbildung des Nachwuchses. Hier landen wir im Gesundheitswesen immer wieder. Wir dürfen nicht vergessen, dass es sich bei belegärztlich tätigen Ärztinnen und Ärzten um selbstständige Unterneh- merinnen und Unternehmer handelt. Sie haben Aufwände und investieren eigene Zeit, also Geld, in diese Ausbildungen. Von dem Nutzen profitieren danach viele: der Staat, der Kanton, das Spital und weitere. Hier gibt es in Zukunft sicher noch Gesprächsbedarf. Auch die Politik sollte da Mut zu langfristigen Lösungen beweisen. Geschäftsbericht 2020 Lindenhofgruppe Vorwort Verein Ärztekollegium

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