Geschäftsbericht der Lindenhofgruppe 2020

30 Geschäftsbericht 2020 Lindenhofgruppe Onkologiezentrum Bern Krebs-Betroffene sind in einer besonderen, existenziell bedrohlichen Situation. Es schafft Vertrauen, wenn sie die verschiedenen Therapiemöglichkeiten und die begleitenden Angebote aufgezeigt bekommen und spüren, dass wir sie mit all ihren Bedürfnissen erfassen, um gemeinsam mit ihnen individuelle Lösungen zu finden. Wir legen grossen Wert auf die Zufriedenheit unserer Patientinnen und Patienten – von der Vorsorge über die Therapie bis zur Nachsorge. Die Diagnose Krebs kann weit über die Heilung hinaus das Leben beeinflussen. Dabei kommen auch psychische Faktoren zum Tragen. Hier greift das Nachsorge-Angebot der Lindenhofgruppe. Das Aufzeigen alternativer Vorgehensweisen, die Psycho-Onkologie, die enge Zusammenarbeit mit der Krebsliga Schweiz, aber auch Hilfestellungen, wenn es um existenzielle Fragen geht, sind hier nur einige Beispiele. Ruth Gräter: Die Schweiz ist derzeit noch relativ schwach aufgestellt mit Massnahmen zur Onko- oder Sozial- Reha. Ich glaube, hier besteht Potenzial, diese Lücke zu füllen. Wohin bewegt sich das Onkologiezentrum Bern in der Zukunft? Yvonne Martinelli-Kühni: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Die ersten Schritte sind gemacht, das Fundament ist gelegt. Die Abläufe müssen sich einspielen und weiterentwickelt werden. Einerseits geht es darum, Stabilität zu schaffen, und andererseits sollen die Angebote und die Struktur des Onkologiezentrums Bern weiterentwickelt werden. Innerhalb des Onkologiezentrums Bern soll eine gemeinsame Identität geschaffen werden. Wo sehen Sie Gestaltungs- und Entwicklungs- möglichkeiten? Ruth Gräter: Man muss immer versuchen, weiter, über den Tellerrand hinaus, zu denken. Für den Augenblick haben wir eine Basis geschaffen. Sie gibt Struktur, Handlungssicherheit und Transparenz. Wir befinden uns aber in einer dynamischen Umgebung. Akteure kommen und gehen, Ausrichtungen und Strategien ändern sich. Deshalb müssen wir uns immer wieder fragen: Wofür gibt es uns? Was macht uns aus? Es ist wichtig, dass wir unsere Identität pflegen und fortwährend an unseren Zielen arbeiten. Anders gesagt: Wir müssen die Qualität hochhalten, damit das Onkologiezentrum Bern nicht zu einem Trittbrett-Projekt wird.

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