44 Geschäftsbericht 2020 Lindenhofgruppe Ethik-Kommission und jene von Swissmedic (Schwei- zerisches Heilmittelinstitut) zu erfüllen. Dieses Wissen ist im Campus SLB gebündelt. Wir unterstützen Forschende von der Idee bis zum Projektabschluss und entlasten sie damit wesentlich. Hubert Nötzli: Der Aufwand bei Forschungsprojekten ist gross. Da ist es wertvoll, dass wir auf das Know-how und die Erfahrung des Campus SLB zurückgreifen können. Forschung ist für uns eine zusätzliche Aufgabe neben unserer hauptberuflichen Tätigkeit. Unser Lohn ist Sicherheit in dem, was wir tun. Diese Sicherheit erzielen wir durch ein abgeschlossenes Forschungsprojekt. Durch Publikationen transportieren wir die Forschungsergebnisse und -erkenntnisse. Man teilt die Essenz jahrelanger Arbeit und macht sie für andere Fachspezialistinnen und -spezialisten sowie deren Patientinnen und Patienten nutzbar. Sie werden Warum setzt sich die Lindenhofgruppe so aktiv für Forschung ein und wie wirken sich Forschungsprojekte auf die Lindenhofgruppe als Ganzes aus? Hubert Nötzli: Klinische Forschung ist immer auch eine Art Qualitätskontrolle. Man hat als Kliniker eher die rosa Brille auf und ist aufgrund des beruflichen Alltags durch Einzelschicksale geprägt. Deswegen ist es wichtig, dass man seine Resultate hinterfragt. Hier hilft der strukturierte, systematische Ablauf von Forschungsprojekten – auch wenn man herausfindet, dass eine Behandlung, eine Operation oder ein Implantat nicht so viel Nutzen bringt, wie man anfangs dachte. Janine Antonov: Mit Forschungsaktivitäten können Behand- lungen optimiert und das Wohl von Patientinnen und Patienten verbessert werden. Deshalb unterstützt die Lindenhofgruppe die Forschung. Patientinnen und Patienten erhalten zukünftig bessere Therapien, profi- tieren unter anderem von verbesserten Materialien und optimierten Behandlungen. Wir forschen, um solche Verbesserungen zu erzielen. Zudem ist die Vergabe von Leistungsaufträgen eng mit der Vorgabe zur Forschung verknüpft. Auch für eine Zertifizierung, wie jüngst beim Onkologiezentrum Bern, ist Forschung wichtig. Wir müssen Forschungsaktivitäten nachweisen und aufzei- gen, dass wir Patientinnen und Patienten in Studien einbinden und damit unseren Teil zum Wissenszuwachs, zu Innovation und Fortschritt beitragen. Hubert Nötzli: Das ist ein wichtiger Punkt und Unterschied zu früheren Zulassungen. Heute müssen Belegärztinnen und -ärzte, die in der spezialisierten und hochspezia- lisierten Medizin tätig sein möchten, auch Forschungsnachweise erbringen – zusätzlich zu ihrer Aus- oder entsprechenden Weiterbildung. Sonst verlieren die Spitäler die Zulassung für diese Spezialgebiete. Ich persönlich bin der Meinung, dass wir Akademiker und Mediziner am Puls der Zeit bleiben müssen. Dazu müssen wir forschen. Wie unterstützt die Lindenhofgruppe die klinische Forschung? Janine Antonov: Forschung braucht Zeit, Ressourcen und spezifisches Fachwissen, um die Anforderungen der «Wir forschen, um Verbesserungen zu erzielen.» Dr. Janine Antonov Forschung & Innovation
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