10 Eines der Ziele unserer Weiterbildungs-A-Klinik ist die bessere Nachwuchsförderung am Standort Bern. So können wir aus eigener Kraft Ärztinnen und Ärzte für die Lindenhofgruppe generieren. Die Lebensentwürfe und Arbeitsmodelle der jungen Ärztinnen und Ärzte sehen anders aus als noch vor 20 Jahren. So wollen die Jungen nicht mehr unbedingt eine eigene Praxis führen, sondern arbeiten lieber gemeinsam im Team. Deshalb ist es wichtig, dass junge Ärztinnen und Ärzte alternativ zur universitären Weiterbildung in einem Chefarzt-System auch mit hybriden Modellen in Berührung kommen. In der Zusammenarbeit können sie das Belegarztsystem kennenlernen und erhalten so eine bessere Entscheidungsgrundlage für ihre Zukunft. Es ist uns dadurch immer wieder gelungen, junge Ärztinnen und Ärzte für das Belegarztsystem zu begeistern. Dazu leistet die A-Weiterbildungsstätte einen mass- gebenden Beitrag. Aber auch die Belegärztinnen und -ärzte profitieren von dem Austausch mit Jüngeren. Sie erhalten neue Impulse und sind eingeladen, Dinge aus anderen Blickwinkeln zu betrachten. Das bestätigen auch die positiven Bewertungen der Weiterbildenden im Ranking des Schweizerischen Instituts für Weiter- und Fortbildung SIWF. Hier schneiden wir überdurchschnittlich gut ab, was unsere Position als attraktive Weiterbildungsstätte untermauert. Als Listenspital unserer Grösse leisten wir einen massgebenden Beitrag – gerade im Bereich Innere Medizin. Dass wir damit eine A-Status-Weiterbildungsstätte betreiben, nimmt man auch im Kanton positiv wahr. Hier setzen wir ein Zeichen: Als Privatklinik tragen wir mit hochwertiger Weiterbildung zur Nachwuchsförderung bei. Herr Speck, den eng gesetzten Zeitplan der Medizinischen Klinik konnte die Lindenhofgruppe trotz CoronaPandemie einhalten. Gab es auch einen Plan B? Guido Speck: Als CEO ist man immer gut beraten, wenn man einen Plan B hat. Aber wenn man sich zu detailliert mit dem Plan B beschäftigt, beginnt man, Energie vom eigentlichen Plan abzuziehen. Man verliert leicht das Ziel aus den Augen und hat nicht mehr die gleiche Ausstrahlung und Überzeugungskraft zur Durchsetzung des ursprünglich gesetzten Ziels. Beim kleinsten Widerstand besteht das Risiko, dass man direkt auf den alternativen Plan umsteigt. Benötigt man bei derart weitreichenden Projekten auch eine Portion Risikobereitschaft? Guido Speck: Die Innere Medizin ist ein erklärter Leistungsschwerpunkt der Lindenhofgruppe. Sie ist ein essenzieller Baustein und ein wichtiger Zuweiser für alle chirurgischen Disziplinen. Gerade in unserem etablierten Belegarztsystem ist ein Projekt wie die Medizinische Klinik mit einem Eingriff in die DNA vergleichbar. Natürlich ist dies auch mit nicht unerheblichen Risiken verbunden. Wichtig war, dass alle Beteiligten mit einer gewissen Offenheit in das Projekt gestartet sind. So konnten wir auch aus Widerständen neue gute Ideen gewinnen. Um Unternehmer zu sein, braucht es auch die Bereitschaft zum Risiko. Als CEO muss ich viele Entscheide auf einer relativ dünnen Informationsbasis fällen. Da braucht es die richtige Einschätzung. Für mich steht bei jeder Entscheidung das Wohl der Lindenhofgruppe im Zentrum. Im Gegenzug muss ich zeitweise Kritik, auch vielleicht ungerechtfertigte, annehmen und lernen, damit umzugehen. Nicht jeder verfügt über die Flexibilität, mit betrieblichen Veränderungen umzugehen. Wie haben Sie diese Hürden gemeistert? Hannes Wittwer: Mut wird nicht immer belohnt. Es ist wichtig, Entscheide zu fällen. Und offen zu bleiben, falls Korrekturen notwendig sind. Getroffene Entscheide kann man immer noch optimieren. Deswegen ist eine der «Management bedeutet, richtig zu priorisieren.» «Als Privatklinik tragen wir mit hochwertiger Weiterbildung zur Nachwuchs- förderung bei.» Geschäftsbericht 2020 Lindenhofgruppe Vorwort Verwaltungsratspräsident und CEO
RkJQdWJsaXNoZXIy MzQxOTE=