Geschäftsbericht der Lindenhofgruppe 2021

Wo wird die zukünftige Entwicklung der Uro Care Nurse liegen? Seline Burri: Bis anhin war ich sehr fokussiert auf Pa- tienten des Prostatazentrums. Mit den steigenden Fall- zahlen des Harnblasenzentrums werde ich in Zukunft die Leistungen und das Beratungsangebot in dieser Disziplin ausbauen. So werden wir auch hier die Qualität der Behandlungen weiter verbessern. Dies in direktem Austausch mit den behandelnden Ärztinnen und Ärz- ten. Wenn sie im Dialog mit Patientinnen und Patienten Optimierungspotenzial aufdecken, kann ich direkt re- agieren und die folgenden Patientengespräche laufend verbessern. Ein kontinuierlicher Prozess, für den man auch eine gewisse Ausdauer mitbringen muss. Aktuell baue ich das Nachsorgeangebot nach Eingriffen an der Harnblase aus. Hier haben wir noch gute Möglichkeiten für Entwicklung. Da die Rolle der Uro Care Nurse noch sehr neu ist, gilt es ausserdem, ein schweizweites Netzwerk aufzu- bauen. So können wir künftig den Austausch mit anderen Uro Care Nurses sicherstellen. Die Physiotherapie der Lindenhofgruppe bietet zu uro- logischen Themen ein spezialisiertes Leistungsangebot, zu dem das Beckenbodenzentrum zählt. Was bedeutet das für die Patienten? Martin Spahn: Aufgrund der modernen Eingriffe mit dem Da Vinci-Operationssystem klagen Patienten immer seltener über zum Beispiel Inkontinenz oder erektile Dysfunktionen. Dennoch ist das physiotherapeutische Angebot des Beckenbodenzentrums sehr wichtig. Seline Burri: Auch aus Patientensicht. Denn sie haben oft bereits davon gehört oder gelesen, dass dieses Angebot hilfreich ist. Dementsprechend sind sie froh, dass die Lindenhofgruppe diese spezialisierte Physiotherapie mit dem Beckenbodenzentrum anbietet. «Da Vinci ist ein bereits realer Schritt in die Zukunft.» Ist Da Vinci ein Schritt in die Zukunft oder längst fort- schrittliche Realität? Martin Spahn: Ich formuliere das so: Da Vinci ist ein bereits realer Schritt in die Zukunft. Die Da Vinci-Technologie ist eine grundlegende Verbesserung der minimal-invasiven Technik. Die Präzision ist deutlich höher als bei allen an- deren Techniken. Dies wiederum verbessert die Qualität der Eingriffe. Wir können davon ausgehen, dass weltweit rund 90 % aller Prostata- oder Nierenkrebs-Eingriffe mit dem Da Vinci gemacht werden. Dabei muss man bedenken, dass die Maschine, das benötigte Material und weitere Faktoren sehr kosten- intensiv sind. Trotzdem hat sich die Da Vinci-Technologie weltweit durchgesetzt. Dafür kann es nur einen Grund geben: die bessere Behandlungsqualität. Eine Voraus- setzung für qualitativ hochwertige Eingriffe an Patientinnen und Patienten hat aber auch mit der Da Vinci-Technologie nicht geändert: Man muss ein guter Operateur oder eine gute Operateurin sein. Wie wichtig ist es für die Lindenhofgruppe, über diese Technik zu verfügen? Martin Spahn: Die Anschaffung sendet viele Botschaften. Aufgeklärte Patientinnen und Patienten haben längst davon erfahren und werden grundsätzlich immer minimal-invasive Eingriffe bevorzugen. Da Vinci-Tech- nik ist eine fortschrittliche Behandlungsmethode. Das strahlt positiv auf die Lindenhofgruppe und die Urologie 23 Geschäftsbericht 2021 Lindenhofgruppe Prostatazentrum Bern

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