Dadurch, dass wir wissen und in Echtzeit sehen, was wir tun, erreichen wir eine deutlich bessere Behandlungsqualität. Neben allen betriebswirtschaftlichen Betrachtungen geht es auch um gesellschaftliche Verantwortung. Wir möchten Betroffenen diese Fortschritte zukommen lassen. Das Optimum für alle Beteiligten ist das Ziel – für die Lindenhofgruppe, für Zuweisende und für unsere Patientinnen und Patienten. Innovationen wie diese müssen wir in unseren Augen zeitnah einführen. Krebs-Betroffene haben eine bedrohliche Krankheit. Eine Krankheit, die wir mit den besten und verantwortungsvollsten Therapien bekämpfen müssen. Dafür benötigen wir Wissen, Technologie und auch eine menschliche Atmosphäre, in der sich Patientinnen und Patienten gut aufgehoben fühlen. Welche Rolle spielen die DKG-Zertifizierungen für die Radio-Onkologie und deren Patientinnen und Patienten? Ruth Gräter: Die DKG-Zertifizierung stellt sicher, dass unsere Patientinnen und Patienten in einem Netzwerk behandelt werden. Dadurch gewährleisten wir einen Behandlungspfad aus einem Guss – von der Diagnose bis zur Therapie durch Spezialistinnen und Spezialisten. Durch regelmässigen Austausch und ein starkes Miteinander können wir Therapien optimal aufeinander abstimmen. Der Mehrwert entsteht durch kurze Kommunikationswege und die direkte Betreuung der Betroffenen. Sie wissen jederzeit, wer ihre Ansprechpartner sind. Dem System hilft auch die gemeinsame Verbindlichkeit zu hoher Behandlungsqualität. Die Zertifizierungen stärken zudem das interdisziplinäre Miteinander. Für uns Radio-Onkologen ist dies aber längst gelebte Praxis. «Es geht darum, das Miteinander zu stärken und gemeinsam zu guten Lösungen zu kommen.» Was bedeutet Verantwortung für Sie? Carlos Calle: Für uns beginnt die Verantwortung mit der Stellung der Radio-Onkologie. Wir sehen uns als Teil eines onkologischen Behandlungskonzepts, das in sich interdisziplinär arbeitet. Dieses Konzept ist aber auch stark in die Lindenhofgruppe und in Tumorzentren verankert. Dadurch können wir optimale Lösungen bieten. Verantwortung heisst auch, dass unsere Entscheidungen nicht nur gut für uns sind. Sie müssen auch für unsere zuweisenden Ärztinnen und Ärzte und natürlich für unsere Patientinnen und Patienten gut sein. Es geht darum, das Miteinander zu stärken und gemeinsam zu guten Lösungen zu kommen. Ruth Gräter: Verantwortung bedeutet für uns auch, einen Entscheid im Bewusstsein der möglichen Folgen zu treffen. Das erfordert, eine gute Balance zwischen vielen Anspruchsfaktoren und den Beteiligten zu finden. Und in diesem Bewusstsein dann die Entscheide zu treffen. Was reizt Sie daran, für die Lindenhofgruppe zu arbeiten? Ruth Gräter: Ein Reiz ist, dass wir uns in einem hochspeditiven Umfeld bewegen. Um uns herum sind alle Spezialistinnen und Spezialisten, die unmittelbaren Nutzen für unsere Patientinnen und Patienten schaffen wollen. Dadurch haben wir sehr kurze Wege. Besprechungen unter Kollegen, gemeinsam Strategien entwickeln – das alles geht verhältnismässig einfach. Natürlich gibt es auch hier Herausforderungen. Aber das erwähnte Umfeld empfinde ich schon als sehr spannend. Carlos Calle: Wir haben bereits viel über Technik gesprochen, auch wenn es immer primär um unsere Patientinnen und Patienten geht. Aber wir benötigen nun einmal technisches Gerät, um optimal bestrahlen zu können. Es ist für mich sehr ermutigend, dass wir immer die starke Unterstützung unserer Geschäftsleitung und des Verwaltungsrates erfahren haben. Auch bei grossen Projekten. So konnten wir Dinge umsetzen, die aus unserer radioonkologischen Sicht sinnvoll erschienen. Das motiviert sehr für die Zukunft. 24 Geschäftsbericht 2022 Lindenhofgruppe Radio-Onkologie
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