Wie ergänzen sich Beleg- und Spital-Fachärztinnen und -ärzte? Martin Müller: Auch hier nehme ich das Miteinander auf Augenhöhe stark wahr. Weiterentwicklung und Zusammenarbeit bedeuten auch, dass Reibungs- punkte entstehen. Entscheidend aber ist, dass wir aufeinander zugehen und gemeinsam Lösungen finden. Wir arbeiten Hand in Hand und helfen uns gegenseitig zum Wohl von Mutter und Kind. Das ist eine exzellente Basis. Auch für die Zukunft. Die Praxis im Frauenzentrum bietet ein modernes Ambiente. Was war das Ziel des Umbaus? Luzia Schmid: Seit 2018 leitet Klinikdirektor Prof. Dr. med. Ralf Rothmund den Aufbau der Praxis im Frauenzentrum. Inzwischen umfasst das Team 13 Fachärztinnen und -ärzte, die Sprechstunden und Behandlungen anbieten. Zum einen lag es auf der Hand, dass wir mehr Fläche benötigen, um dieses Angebot in der gewohnt hohen Qualität zu erbringen. Zum anderen haben wir die Chance genutzt, eine moderne, fortschrittliche Praxis für Frauenmedizin zu schaffen, die Besuchende mit ansprechendem Ambiente empfängt. Der Aufbau ist so auf unsere Prozesse ausgerichtet, dass wir unsere Abläufe schlank halten können. Dazu kommt, dass wir auf dem neusten Stand der Medizin-Technik sind. So haben wir ein Fundament geschaffen, mit dem wir auch künftige Entwicklungen abdecken können. Martin Müller: Auch im Hinblick auf die gesamte medizinisch-pflegerische Begleitung von Frauen ist es sehr wichtig, dass sie sich bei uns geborgen und kompetent beraten fühlen. Schliesslich wählen sie den Ort ihres Vertrauens selbst aus. Unser Vorteil ist, dass wir kein Spital-Ambiente nach aussen tragen, aber dennoch den vollen Zugriff auf die Infrastrukturen haben. Schliesslich bieten wir auch reguläre Vorsorgekontrollen an. Es ist wichtig, dass sie sich bei uns wohlfühlen und gerne kommen. «Wir ergänzen uns zu beiderseitigen Vorteilen.» Sind direkte Zuweisungen von Geburten an das Frauenzentrum möglich und wie funktioniert das? Luzia Schmid: Wir haben hierfür die Website optimiert. Dadurch sind Selbstzuweisungen von Schwangeren sehr einfach möglich. Gleiches gilt natürlich für alle Ärztinnen, Ärzte und selbstständige Hebammen im Kanton Bern: sie alle können mit wenigen Schritten an die Praxis im Frauenzentrum zuweisen. Welche Sprechstunden werden ausgebaut und wie sind sie mit der Geburtshilfe verlinkt? Martin Müller: Es geht in erster Linie darum, das ambulante Angebot weiter auszubauen. Es teilt sich in zwei grosse Themenfelder: die pränatale und die maternale Medizin. Die pränatale Medizin widmet sich der Familie vor der Geburt. Wir unterstützen sie durch Beratung in der Schwangerschaft, Screenings, invasive Diagnostik oder die Abklärung von Fehlbildungen in der Schwangerschaft. Bei der maternalen Medizin beraten wir werdende Mütter, die gewisse Grunderkrankungen haben, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-, Kreislauferkrankungen oder Bluthochdruck. Zusätzlich zu diesem umfassenden Leistungspaket können uns Frauen auch als Berater in Anspruch nehmen – für eine zweite Meinung bei schwierigen Fällen beispielsweise. Wir bieten auch interdisziplinäre Sprechstunden an. Ein Angebot, das wir interdisziplinär und interprofessionell weiter ausbauen. 43 Geschäftsbericht 2022 Lindenhofgruppe Baby&Familie/Geburtshilfe
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