Die Abklärung beginnt beim Urologen mit einem Gespräch, einem Ultraschall sowie einer Blutuntersuchung (PSA-Wert). 

Im Fall eines verdächtigen Befundes folgt in der Regel eine MRI-Untersuchung durch unsere spezialisierten Radiologen. Bei verdächtigem oder fraglichem Befund erfolgt eine konventionelle Biopsie, eine MR-Ultraschall Fusionsbiopsie oder weitere spezifischere Analysen.

Moderne Infrastruktur zur Diagnostik

  • PSA-Wert und Labordiagnostik
  • Ultraschall
  • Magnetresonanztomographie (MRI)
  • Szintigraphie
  • PSMA-PET/CT
  • Transrektaler Ultraschall (TRUS)
  • MRT/Ultraschall Fusionsbiopsie

Tumorboard - interdisziplinäre Therapiebesprechung

Wöchentlich findet ein sogenanntes Tumorboard (auch Tumorkonferenz genannt) am Prostatazentrum statt. Für jeden Patienten wird das weitere Vorgehen sowohl nach der Diagnose wie auch nach der Operation interdisziplinär zwischen Pathologen, Urologen, Radiologen, Medizinischen Onkologen, Radio-Onkologen und weiteren Spezialisten besprochen, um die beste Therapiestrategie für jeden individuellen Fall zu entwickeln und Empfehlungen abzugeben.

Bei den Behandlungen orientieren wir uns an den aktuell geltenden Behandlungsleitlinien der medizinischen Fachgesellschaften. Im persönlichen Gespräch mit dem Patienten, unter Einbezug seiner Situation und individuellen Wünsche, wird die optimale Therapie festgelegt.

Therapiemöglichkeiten bei Prostatakrebs

Active surveillance (aktive Überwachung)

Die Patienten werden in kurzen Intervallen kontrolliert. Die aktive Behandlung (z.B. Operation) beginnt erst, wenn das Wachstum des Tumors voranschreitet oder der Patient es wünscht. Dieses Vorgehen kann bei kleineren und als risikoarm eingestuften Tumoren angewendet werden.

Watchful waiting (beobachtendes Abwarten)

Dabei wird der Fokus der Behandlung auf die Lebensqualität des Patienten gelegt und einem beschwerdefreien Leben. Eine Behandlung wird erst dann angestossen, wenn der Tumor nachhaltig Beschwerden verursacht. Die Methode wird vor allem bei Patienten in hohem Lebensalter praktiziert.

Lokal kurative Massnahmen

  • Offene (retropubische) radikale Prostatektomie (Entfernung der Prostata)
  • Endoskopische roboter-assistierte radikale Prostatektomie
  • Endoskopische Enukleation
  • Externe intensitätsmodulierte Strahlentherapie (IMRT)
  • Brachytherapie

Nicht kurative Massnahmen

  • Systemische Therapien verschiedener Art inklusive Hormonen, Immun- und Chemotherapie
  • Lokale Radiotherapie

Radio-Onkologie - Strahlentherapie beim Prostatakrebs

Strahlentherapie und Operation sind die beiden hauptsächlichen Behandlungsmethoden in der Behandlung eines auf die Prostata limitierten Krebses. Analog zu den unterschiedlichen Operation­stechniken ­, gibt es auch bei der Bestrahlung verschiedene Möglichkeiten:

Externe Radiotherapie

Mit sogenannten Linearbeschleunigern kann die Bestrahlung millimetergenau auf die Prostata gerichtet werden. Weil sich die Prostata im Körper leicht bewegen kann, kontrollieren wir deren Position während der Strahlentherapie mit kleinen Goldmarkern oder Transpondern. Die Bestrahlung wird entweder in IMRT-Technik oder in VMAT-Technik verabreicht. Die externe Radiotherapie erstreckt sich über 6 bis 8 Wochen und wird oft begleitet von einer unterstützenden Hormontherapie. Die notwendige Bestrahlungsdosis wird auf kleine Einzelportionen aufgeteilt. Die einzelnen Behandlungen werden in der Regel jeweils an fünf Tagen pro Woche durchgeführt.


Brachytherapie

Hier werden kleine Metallkapseln in die Prostata eingeführt. Eingeschlossen in diese Kapseln ist eine radioaktive Substanz. Diese bleibt in den Kapseln, gibt aber ihre Strahlung an die unmittelbare Umgebung ab. So kann die Tumortherapie ganz präzise, lokal und schonend verabreicht werden. Vorteil dieser Methode ist, dass nur ein einmaliger und wenig invasiver Eingriff nötig ist. Ob diese Therapieart für den jeweiligen Patienten geeignet ist, wird im Einzelfall entschieden. Dafür arbeiten Urologen, Radioonkologen sowie Medizinphysiker eng zusammen.

Hier finden Sie weitere Informationen zur Brachytherapie

Minimal-invasive Behandlungen mit 3D-Verfahren

Unsere Urologinnen und Urologen behandeln urologische Tumorerkrankungen häufig minimal-invasiv, also ohne grössere Eingriffe. Dafür setzen sie erfolgreich 3D-laparoskopische und endoskopische Verfahren ein. Die laparoskopischen Geräte («Videochirurgie», Lichtquelle und winzige Kamera, Operationswerkzeuge) werden durch einen feinen Schnitt oder Einstiche in die Bauchhöhle eingeführt. Die endoskopischen Instrumente leiten wir auch durch die Harnröhre zum Behandlungsort.

Vollständige Entfernung der Prostata

Bei schwerwiegenden Tumorerkrankungen ist die vollständige Entfernung der Prostata oft unumgänglich. Wir tragen vor, während und nach dem Eingriff grösste Sorge. Das Prostatazentrum Bern ist schweizweit führend bei dieser Behandlung.

Broschüre Prostatektomie

Nachbehandlung

Nach der Behandlung werden auf Grundlage der spezifischen Patientensituation regelmässige Kontrollen durchgeführt. Dies immer in Abstimmung mit dem behandelnden Hausarzt.

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