Die Kunst der Wertschätzung in 31 Porträts

Aussergewöhnlich – so lässt sich das Jahr 2020 wohl am treffendsten beschreiben. Und so wie das Jahr, war auch der Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesen anspruchsvollen Zeiten.

Mit einem Kunstprojekt zur Pandemie setzt die Lindenhofgruppe ein Zeichen der Wertschätzung für die besonderen Leistungen aller Mitarbeitenden im ersten Jahr der Corona-Pandemie.

Hier im Magazin und auf unseren Social-Media-Kanälen konnten Sie live mitverfolgen, wie das bewegende Zeitdokument zur Pandemie entstanden ist.
Jetzt ist auch ein Kunstband mit allen 31 Porträts dazu erschienen. Er zeigt, wer diese Menschen sind, die sich für andere stark machen, was sie antreibt und woraus sie ihre Kraft schöpfen. In ausdrucksstarken Bildern und bewegenden Texten finden sich Antworten auf die Frage, was diese Menschen mit ihrer Arbeit verbindet und welche Rolle der Zusammenhalt unter Kolleginnen und Kollegen für sie spielt.

Am 23.3.22 wurde der Kunstband im Lindenhofspital feierlich an die Beteiligten übergeben. Alle Abteilungen und Bereiche der Lindenhofgruppe erhalten ein Exemplar, um sich miteinander an die aussergewöhnliche Zeit zu erinnern.

Einfach, menschlich, kraftvoll

In ausdrucksstarken Bildern und bewegenden Texten erzählen 31 ausgewählte Personen jeweils von ihrem persönlichen Corona-Moment. Sie stehen stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Fachbereiche der Lindenhofgruppe und zeigen bei diesem Kunstprojekt Gesicht und Haltung. Jede Geschichte ist Teil eines Ganzen. Und jeder dieser Menschen trägt mit seinem Wesen und seiner Energie dazu bei, dass wir alle als Spitalgruppe auch aussergewöhnliche Herausforderungen bewältigen. Nicht nur in der Pandemie, auch im Berufsalltag.

Mit diesem Projekt schaffen wir ein professionell gestaltetes Zeitdokument zur Erinnerung an das starke Miteinander vieler besonderer Persönlichkeiten in der Zeit der Pandemie. Wir freuen uns über diese Dokumentation respektvoller Wertschätzung.

Wie alles begann …

Applaus gab es reichlich. Dankesbekundungen auch. In der Pandemie erkannte die Öffentlichkeit den Wert von medizinischem und pflegerischem Personal in den Spitälern. Was dabei in den Hintergrund geriet, waren die Menschen und ihre Geschichten, die Erlebnisse in den Spitälern und im privaten Umfeld.

Annik Wenger, Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF und Mitglied der Kunstkommission der Lindenhofgruppe, wollte das ändern. Sie wünschte sich, dass die Vertreterinnen und Vertreter der verschiedenen Berufsgruppen eine Bühne bekommen und diejenigen, die im Berufsalltag immer für andere da sind, für einmal im Mittelpunkt stehen, gehört und gesehen werden. Ihr schwebte eine Foto-Dokumentation vor: persönliche Porträts der Menschen, die im Spital arbeiten und besonders zu Beginn der Pandemie mit einer ganz neuen Situation konfrontiert waren. Sie stellte ihre Idee in der Kunstkommission vor, fand grosse Zustimmung und begann mit der Umsetzung des Projekts. Tatsiana Yukhnavets, ebenfalls Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF und Vorsitzende der Kunstkommission, unterstütze sie dabei. Christa Haller, Verantwortliche für Ausbildung und Mitglied der Kunstkommission, organisierte die Räumlichkeiten für die Fotoshootings und Interviews. Doris Benz, Leiterin Stab Unternehmensentwicklung, und Mirjam Huber, Bereichsleiterin Unternehmenskommunikation und Marketing, begrüssten die Initiative und sicherten ihre Unterstützung zu. Plötzlich ging alles ganz schnell und unbürokratisch. Mirjam Huber engagierte sich beratend und konzeptionell. Nachdem die Konzeption stand, setzte sie die Idee zusammen mit ihrem Team gewohnt professionell um. Innerhalb weniger Wochen ist eine Porträtserie mit persönlichen Geschichten zum Corona-Moment entstanden. Das Ergebnis können wir bald in Form eines hochwertigen Foto-Bildbandes in den Händen halten: Ein Stück Zeitgeschichte – festgehalten in Fotografien und Texten, die aus Interviews mit den porträtierten Personen entstanden sind. Ein Stück Freiraum auch. Ein Moment, in dem es ums Innehalten, zurückschauen und um die Reflektion der Ereignisse geht. Diese Arbeit hat etwas mit den Beteiligten gemacht. Wir sind gespannt, was das Ergebnis mit den Leserinnen und Lesern macht.

Genau hinschauen und die Geschichten erzählen

Es ist wichtig, zu erzählen, was war und das zu zeigen. Damit der Moment nicht vergessen wird und damit es weitergehen kann. Die Fotografin und der Autor, Claudia Christen und Georg Baumewerd, haben sich wertschätzend über ihre Arbeit am Projekt, die Offenheit aller Beteiligten und das vertraute Miteinander geäussert. Lernen Sie die beiden hier ein wenig näher kennen.

Georg Baumewerd - der Journalist und Texter

Für dieses Projekt konnte die Lindenhofgruppe Georg Baumewerd als Autor gewinnen. Der mehrfach ausgezeichnete Texter und Journalist bezeichnet sich selbst gerne als Geschichtenerzähler. Als ausgebildeter Sprecher leiht er manchmal auch anderen seine Stimme. Wir hätten keinen passenderen Autor für das Pandemieprojekt finden können. Fragen, zuhören, das Erzählte annehmen und dem Gegenüber eine Stimme geben – das ist Georg Baumewerd mit Empathie, Respekt und einem guten Gespür für das Wesentliche einer Geschichte gelungen. In 3 Tagen hat er 31 Menschen interviewt «Diese Menschen haben mir ihr Vertrauen geschenkt», erinnert sich Baumewerd gern. «Ein wertvolles Geschenk, das ich sehr schätze. Ich hoffe, dass ich mit meiner Arbeit etwas zurückgeben kann.»

Bei den Interviews und Texten war mir wichtig …

«Es ging hier nicht um Arbeitskräfte im Spital. Es ging wirklich um die Menschen in ihrer Gesamtheit mit all ihren Stärken, Hoffnungen, ihrer Motivation und Empathie.»

Georg Baumewerd, Journalist und Texter
Georg Baumewerd, Journalist und Texter

Claudia Christen - die Fotografin

Für die Foto-Dokumentation konnten wir mit der Fotografin, Grafikerin und Kamerafrau Claudia Christen zusammenarbeiten. Sie hat uns mit ihren mehrfach prämierten Arbeiten überzeugt. Als selbstständige Fotografin und Grafikerin arbeitete Claudia Christen für angesehene Design-Firmen in diversen Werbekampagnen. Ihr bekanntestes Werk ist wohl die Kreation des Logos für die «Yellow Cabs», den NewYork-Taxis. Im Juni 2019 schloss sie erfolgreich den Lehrgang Film an der Schule für Gestaltung Bern-Biel ab. Neben der Arbeit als Fotografin arbeitet sie heute als freischaffende Kamerafrau in der Schweiz und NYC. Während ihrer Ausbildung als Presse- und Dokumentar-Fotografin am «International Center of Photography» (ICP) in NYC hat sie eine eigene starke Bildsprache entwickelt. Immer auf der Suche nach Menschlichkeit in den verborgenen Schichten der Städte, hat sie ihren Blick für das Schöne in der urbanen Dunkelheit geschult.

Bei den Fotografien war mir wichtig …

«Das Projekt hat mich von Anfang an interessiert. Es ging mir dabei nicht darum, die Personen in ihren Rollen als Spitalmitarbeitende darzustellen. Ich wollte jedem einzelnen Menschen dahinter Raum geben, die Persönlichkeiten in ihrem gesamten Sein zeigen.»

Claudia Christen, Fotografin
Claudia Christen, Fotografin

Das Kunstprojekt der Lindenhofgruppe

Es widmet sich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren drei Spitalstandorten. In 31 persönlichen Porträts erzählen die Fotografin Claudia Christen und der Journalist und Texter Georg Baume­werd Geschichten von Menschen, die in einer ausser­gewöhnlichen Zeit oftmals über sich selbst hinauswachsen. Im Februar 2022 ist auch ein Kunstband dazu erschienen.

Eine Initiative der Kunstkommission

Die Kunstkommission besteht seit fast 15 Jahren. Sie setzt sich aus Mitgliedern unterschiedlicher Bereiche und Berufsgruppen zusammen, die sich hier nebenberuflich engagieren. Zu ihren Aufgaben gehören der Unterhalt und die Prüfung der künstlerischen Ausstattung in den Gebäuden. Die Kunstwerke sollen Patienten und Patientinnen, Besucherinnen und Besuchern, Gästen sowie Mitarbeitenden ein ansprechendes künstlerisches Umfeld bieten, in dem sie sich wohlfühlen. Bei Um- und Neubauten wird die Kunstkommission ebenfalls beigezogen, um sich um die künstlerische Gestaltung zu kümmern.

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